Das Menschliche in den Vordergrund stellen
In Beitrag über Irving Penn hatte ich am Ende des Textes schon über die Wichtigkeit von Kommunikation geschrieben, die bei einem Abend mit Andreas Jorns im Laufe des Vortrags immer wieder auftauchte. In seiner entspannten Art plauderte Jorns über seine Arbeitsweise. Wo sich andere Fotografen um Licht und Equipment sorgen und kümmern, setzt er auf Gespräche. Manchmal sei es so, dass er nur 10 Minuten fotografiere, aber sich drei Stunden mit dem Menschen unterhalte. Wenn man selbst nicht so arbeitet klingt das schon merkwürdig. Und trotzdem gelingen im unvergleichliche Aufnahmen, wie man auf seine Webseite sehen kann.
Entspannte Momente für Sensual Portraits
Entspannte Menschen, keine austauschbaren, stereotypen Kleiderständer wolle er vor der Kamera haben, so Jorns. Er, der als Autor beim Heidelberger dpunkt-Verlag zu seiner eigenen Überraschung ein Sensual-Nude-Buch ablieferte, könne nix anderes als „Portrait mit und ohne Kleidung und das ausschließlich in Schwarz-Weiss. Mit Bildband und Magazin „AJ“ im Gepäck wurde schnell klar, was er meinte. Analoge und digitale Fotografie, zur Sicherheit mit einer Leica Monochrom, sei seine Versicherung nicht anderes liefern zu können, schilderte Jorns. Ihm sei es wichtiger eine enspannte Begegnung zu haben als sich und den Menschen mit Technik zu überfrachten. Nicht umsonst wählte er für sich „sensual“ als charakterisierenden Begriff seines Aufnahmestils. Und Sinnlichkeit muss sich erst einmal entwickeln können, sonst sei man eben wieder bei einer gewissen stereotypen Fotografie. Bei dieser warte der Fotograf länger auf das Model in der Maske als er schließlich fotografiere, schmunzelte Jorns.
Ich kam leider eine knappe Stunde zu spät zum Vortrag, weil ich noch fotografiert habe und hatte icht den Eindruck, ich habe etwas verpasst. Jorns, der ehemalige Unternehmensberater, bringt die Dinge auf den Punkt, springt nicht zwischen Themenbereich hin und her sondern plaudert sehr fesselnd und vergnügt. Wer Jorns auf seiner Tour nicht erleben kann, tröste sich mit seinem Blog Schärfe gibts beim Inder…