Ein toller Erfolg für unseren Kunden Bénazet Vodka: Double Gold-Prämierung bei den SIPA-Awards. Inzwischen hat der Vodka aus der weltberühmten Bäderstadt 10000 Follower bei Instagram und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Richtig stilvoll genießen kann man den Vodka in Baden-Baden im Casino der Kurstadt. Die Spielbank wurde einst vom Namensgeber Bénazet in der Bäderstadt gegründet. Ein Mann mit Weitblick, denn die Stadt entwickelte sich zum einem Weltbad. Ein Besuch der prunkvollen Säle lohnt sich allemal!
Als zeitgenössisches Produkt ist Benazetvodka auch auf Instagram zu finden: BENAZETVODKA Inzwischen hat sich der Vodka auch über die Grenzen Baden-Baden einen Namen gemacht und er findet sich in vielen angesagten Bars der Republik. Ein toller Erfolg!
Ich habe das große Vergnügen, mich für Oberflächen, Reflexionen und Strukturen zu begeistern und diese fotografisch zu inszenieren. Da kommt garantiert keine Routine auf, den jedes Material braucht eine eigene Beleuchtung, damit es den Wert seiner Entwicklung und Produkteigenschaft vermitteln kann.
Sie interessieren sich für einen derart liebevollen Umgang mit ihren Produkten? Dann freue ich mich auf das Gespräch mit Ihnen!
Streetphotography – eine schöne Art in Paris fotografierend zu entspannen
Finger- oder Wahrnehmungs-Yoga
In den 90er Jahren war ich in völlig unfotografischer Mission in Paris. Naja, halbwegs. Nach dem Ende meiner Ausbildung wollte ich mit meiner Mappe naiverweise losziehen und hatte dabei überhaupt nicht auf dem Schirm, dass die Sommermonate in Paris Ferien sind. Da die erste Reise relativ spontan stattfand, ließ ich meine Mappe – damals noch alles 4×5 und 6×6 Dias in einem Labor printen – ein Fehler wie es sich herausstellte. Das Labor war zwar auf entsprechende Formate und größen eingestellt, hatte allerdings keinen Vorstellung von Qualität. Vielleicht war auch einfach das Papier überlagert und man nahm eben das was noch da war.
Eigentlich muss man fotografieren…
Auf jeden Fall war das ganze Unterfangen für die sprichwörtliche Katz‘ . Immerhin – ich war in Paris, durfte dort zwei Monate auf eine Edelkatze aufpassen und konnte in aller Ruhe und ausgiebigst Paris erkunden und fotografieren. Was ich auch tat. Viele der Sujets gibt es in der Form nicht mehr, Restaurants sind geschlossen, die Wirte gestorben oder weiter gezogen. Und trotzdem: Man muss hier fotografieren. Es gibt so Vieles zu entdecken, Ungewöhnliches, Banales und Anrührendes.
Paris entdecken
Ich habe dabei damals versucht, um die klassischen Paris-Motive einen weiten Bogen zu machen. Lieber versuchte ich, ein Paris zu fotografieren, das viele Touristen erst gar nicht kennenlernen würden. Mir lagen einfach nicht die Routen der Klassiker. Oder ich ging besonders früh dort hin. Vor 24 Jahren war eine Gruppe Menschen in weiten Hosen noch eine Attraktion, die frühmorgens am Fuß des Eiffel-Turms Tai-Chi machte. Oder der Place du Tertre bietet zum Sonnenaufgang ein ebenfalls sehr intimen Ausgangspunkt für einen weiteren Spaziergang am Montmartre.
Bitte keine Menschenmengen, aber in Begleitung
Ich mied die Menschenmengen, weil sie unübersichtlich waren. Wie sollte ich auf etwas stoßen, dass ich nicht sehen konnte, weil ich ein Wimmelbild vor Augen hatte? Die Kamera dabei wie ein Notizbuch zu nutzen, das war, was ich ausprobieren wollte. Dabei schrieb ich die Straßen und Besonderheiten in ein kleines Notizbuch, um später die Bilder zu zuordnen.
Der Herbstbesuch zur Ausstellung anlässlich Irving Penns 100. Geburtstags war eine Mischung aus Arbeits- und Erholungsbesuch, aber kein Urlaub. Kein Mensch ist den ganzen Tag auf dem Weg durch eine lärmende und quirlige Großstadt, um Urlaub zu machen. Meine Intention war die Erholung meiner Augen von der Studioarbeit, der Arbeit vor dem Rechner, die freie Wildbahn zu genießen, mich inspirieren zu lassen und dabei auch die eine oder andere Örtlichkeit für freie Arbeiten zu finden. Dabei hilft mir meine Frau, die ähnlich denkt aber anders sieht. Oder doch vielleicht anders herum? Auf jeden Fall war es großartig, nicht alleine in Paris um her zu streifen, da die klassiche Variante ja doch meist die ist, Bekanntes auf zu suchen. Das wirklich Einzige, dass ich meiner Frau aus den „Wanderjahren“ gezeigt habe war das Bassin Villette und der Canal, den Parc auf der Rückseite des Montmatre und die Ile Saint-Louis mit ihren zahllosen hübschen Läden.
Ungefragt Menschen fotografieren?
Mich hat es schon immer ein wenig Überwindung gekostet, ungefragt Menschen in Situationen zu fotografieren, die ich als exemplarisch erachtete. Seit dem ich auf ein kleineres Gehäuse umgestiegen bin, konsequent mit 50mm fotografiere und dabei versuche, alles in ein Bild zu pac
ken, macht mir auch das wieder mehr Freude. Keine Boliden mehr mit x-Bildern pro Sekunde oder 15 Kilogramm Ausrüstung im Rucksack, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Nein Danke. Ich möchte mir in den Zeiten außerhalb des Studios eine andere Art der Fotografie gönnen. Weniger denken, mehr fühlen, um diese Inspiration mit in das Denken zu nehmen. Fingerübungen. Oder Wahrnehmungs-Yoga.
Den Einstieg schaffen!
Der Ausstellungsbesuch war eine schöne Initialzündung. Es gibt eine Serie von Schaufenstermotiven und Werbesignes, die Penn fotografiert hatte. Wundervoll, teils ironisch bis humorvoll wirken sie von ihrem Umfeld befreit. Eine wunderbare Idee, sich auf die Art des Schüchternen einer Stadt wieder zu nähern. Leider gibt es den Laden Aurouze, der im Film Ratatouille die junge Ratte Remy so erschreckt, nur in meiner Erinnerung auf der Ile. Tatsächlich findet man den Laden in der Rue Les Halles, wo er seit 1872 seine vertraute Adresse hat. Nun denn, immerhin gibt es dort einen sehr schönen kleinen Laden, der Messer verkauft. Unter anderem auch Pilz- und riesige Brotmesser, mit denen man eine hungrige Meute in kürzester Zeit mit Baguettestücken versorgen kann.
In Beitrag über Irving Penn hatte ich am Ende des Textes schon über die Wichtigkeit von Kommunikation geschrieben, die bei einem Abend mit Andreas Jorns im Laufe des Vortrags immer wieder auftauchte. In seiner entspannten Art plauderte Jorns über seine Arbeitsweise. Wo sich andere Fotografen um Licht und Equipment sorgen und kümmern, setzt er auf Gespräche. Manchmal sei es so, dass er nur 10 Minuten fotografiere, aber sich drei Stunden mit dem Menschen unterhalte. Wenn man selbst nicht so arbeitet klingt das schon merkwürdig. Und trotzdem gelingen im unvergleichliche Aufnahmen, wie man auf seine Webseite sehen kann.
Entspannte Momente für Sensual Portraits
Entspannte Menschen, keine austauschbaren, stereotypen Kleiderständer wolle er vor der Kamera haben, so Jorns. Er, der als Autor beim Heidelberger dpunkt-Verlag zu seiner eigenen Überraschung ein Sensual-Nude-Buch ablieferte, könne nix anderes als „Portrait mit und ohne Kleidung und das ausschließlich in Schwarz-Weiss. Mit Bildband und Magazin „AJ“ im Gepäck wurde schnell klar, was er meinte. Analoge und digitale Fotografie, zur Sicherheit mit einer Leica Monochrom, sei seine Versicherung nicht anderes liefern zu können, schilderte Jorns. Ihm sei es wichtiger eine enspannte Begegnung zu haben als sich und den Menschen mit Technik zu überfrachten. Nicht umsonst wählte er für sich „sensual“ als charakterisierenden Begriff seines Aufnahmestils. Und Sinnlichkeit muss sich erst einmal entwickeln können, sonst sei man eben wieder bei einer gewissen stereotypen Fotografie. Bei dieser warte der Fotograf länger auf das Model in der Maske als er schließlich fotografiere, schmunzelte Jorns.
Ich kam leider eine knappe Stunde zu spät zum Vortrag, weil ich noch fotografiert habe und hatte icht den Eindruck, ich habe etwas verpasst. Jorns, der ehemalige Unternehmensberater, bringt die Dinge auf den Punkt, springt nicht zwischen Themenbereich hin und her sondern plaudert sehr fesselnd und vergnügt. Wer Jorns auf seiner Tour nicht erleben kann, tröste sich mit seinem Blog Schärfe gibts beim Inder…
Ich habe bei einigen der Aufnahmen der Fleischer, Kohlenschlepper, Lumpensammler und andere Vertretern der „kleinen“ Berufe unwillkürlich schmunzeln müssen. In einigen der Bilder lässt sich Witz und Charme der Fotografierten beim Ausstellungsbesuch nach empfinden.
Wer Menschen fotografiert, die vor allem zur damaligen Zeit seltenst vor einer Kamera gestanden haben, wird nicht umhinkommen Türen zu diesen Menschen zu öffnen. Das geht nur über Kommunikation, verbal oder non verbal, um eine Stimmung des Vertrauens zu erzeugen, mit Freundlichkeit und Verständnis. Ich bin mir sicher, dass Penn sich darum bemühte und einen entsprechend angenehmen Eindruck hinterließ.
Die Aufnahmen, die in Paris, London und New York entstanden sind, zeigen herrliche Gesichter die so einzigartig aus den Rahmen schauen. In ihrer Körperhaltung manifestieren sie sich exemplarisch zum „Berufsbild“, das längst verschwunden ist. Diese Schwarz-Weiss-Prints strotzen vor Kontrast, das Licht ist in seiner Charakteristik weitestgehend ähnlich, ebenso wie die Hintergründe. Und dabei verliess sich Penn auf ein einziges Licht: Nordlicht. Es gibt in Paris noch heute unzählige Ateliers, in denen Künstler seit nunmehr über 170 Jahren Modelle, Stillleben oder Skulpturen in jenes Licht tauchten, das eine ganz bestimmte Schattencharakteristik aufweist und vor allem eines ist: plakativ. Keine harten Schatten, der Verzicht auf harte Linien, die die Figur eines Menschen zerschneiden. Nordlich schmeichelt nicht, konturiert aber auf eine höchst angenehme Weise. Für mich als Fotograf ist es immer wieder höchst interessant, die Lichtsetzung und auch den Umgang mit Menschen bei anderen Fotografen nach zu empfinden. Bevorzugt aus einer Zeit, die nicht so techniküberladen wie die Gegenwart ist. So gibt es wunderbare Aufnahme aus den Fotografen-Ateliers mit langen Fensterfronten, die weiter nach oben auf das Dach geführt wurden. Die Begrenzung erfolgt mittels Vorhängen an den Fenstern, die Änderung der Lichtcharakteristik ebenso.
Update 17.10.2017
Gestern Abend war der Fotograf Andreas Jorns zu Gast bei Lichtwert e.V. und hat neben seinen Büchern auch über seine Arbeitsweise gesprochen. Diese ist – und ich finde, das merkt man der Qualität seiner Aufnahmen an – von Gesprächen mit der Person vor der Kamera geprägt. es macht im Übrigen keine Aktfotos, sondern „Portraits mit oder ohne Kleidung“. Wer mcöhte, kann gerne seine Seite hier besuchen: black & white only